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Gemeindekümmerer – ein Modell mit Zukunft?

Mit dieser Frage beschäftigten sich am 23. November 2017 über 30 Zuhörer in „Uns Huus“ in Neuenbrook. Geladen hatten zu dieser Veranstaltung Kerstin Hansen-Drechsler, Gemeindekümmererin von Neuenbrook und Maria Meiners-Gefken von der Bürgerinformation Krempe (BIK). Beide Projekte stehen für die Daseinsvorsorge in ländlichen Gemeinden und werden gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Nach der Begrüßung durch Neuenbrooks stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Pagel erklärte Maria Meiners-Gefken zunächst die Frage nach der Bedeutung des Wortes „Kümmerer“. Dieser mittlerweile etablierte Begriff wird immer dann eingesetzt, wenn jemand Aufgaben übernimmt, für die es bisher keine Zuständigkeiten gibt. „Das ist auch beim Gemeindekümmerer der Fall“ so Cosima Mähl, die als Gastreferentin ihre Erfahrungen am Beispiel der Gemeinde Mildstedt in Nordfriesland darstellte. Dort arbeitet sie mit viel Herzblut als Quartierskoordinatorin. Unter anderem gehören der Aufbau einer Nachbarschaftshilfe und die Organisation von Informations- und Beratungsangeboten zu ihren Aufgaben. Die Herausforderung eines Gemeindekümmerers für Dorf und Durchführende liegt darin, die Gemeinde, Ehrenamtler und Bürger unter einen Hut zu bekommen und gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung zu schaffen ohne Konkurrenzgedanken. „Kohle steht dabei nicht im Vordergrund“ betonte sie. Vielmehr konnte ihr Projekt durch die ehrliche Überzeugung der Politik und den Rückhalt für die Idee des „Kümmerns“ in der Bevölkerung in Fahrt gebracht werden. Kerstin Hansen-Drechsler konnte diese Aussagen für ihre Tätigkeit in Neuenbrook voll bestätigen. Aufgeschlossenheit, Zugewandtheit und vor allem Durchhaltevermögen sind aus ihrer Sicht für die Umsetzung der Idee des Gemeindekümmerns besonders wichtig. Sie begleitet die 65+ Bewohner des Dorfes bei Wunsch bei Arztbesuchen, hilft bei Behördengängen oder steht einfach zum Gespräch bereit. Als neue Mitarbeiterin des unabhängigen Pflegestützpunktes des Kreises Steinburg unterstrich Ulrike Neumann, dass aufgrund des demografischen Wandels ein neuer Unterstützungsbedarf für ältere Menschen in den Gemeinden entstehen wird, der bisher von den Pflegekassen nicht gedeckt wird. Damit die selbständige Lebensweise und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für unsere älteren Bürger möglichst lange erhalten bleiben kann, wird das Beschäftigungsfeld des Gemeindekümmerers ein Modell mit Zukunft sein. Darin waren sich am Ende der Veranstaltung alle Beteiligten einig.

 

Im Rahmen der Bürgerinformation Krempe ist bereits eine nächste kostenfreie Veranstaltung geplant. Am 14. Februar 2018 um 15:00 Uhr stellt Ulrike Neumann im Haus der Krempermarsch, Stiftstr. 16 in Krempe, ihr Aufgabenfeld im unabhängigen Pflegestützpunkt des Kreises anhand von Fallbeispielen dar.

Informationen: Maria Meiners-Gefken –

 Mähloder 04824 4069248

 

Text: Dr. Maria Meiners-Gefken, Foto: Jörg Bucher

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Amt Krempermarsch
Di, 05. Dezember 2017

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